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Ein Leben im Zeichen der Versöhnung

Nachruf auf George Wozasek (1925)
Der ehemalige Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Oberösterreich, George Wozasek, ist im Alter von 91 Jahren in Linz gestorben.

"Ich habe miterlebt, wie meine Klassenkollegen von einem Tag auf den anderen nicht mehr mit mir gesprochen haben", erinnerte sich George Wozasek einmal im Interview mit den OÖNachrichten. Wozasek, Sohn einer jüdischen Familie in Amstetten, musste nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland im März 1938 fliehen. Seine Eltern hatten ein Visum für die USA. Wozasek musste hingegen zuerst mit einem Kindertransport 1939 alleine nach Paris - mit dem letzten Schiff gelang ihm von dort die Überfahrt nach New York.

Danach diente er ab 1943 in der US-Armee und kämpfte gegen Hitler-Deutschland. Nach dem Krieg absolvierte er ein Technik-Studium an der Columbia University. Auf Anraten seines Vaters kehrte er 1951 nach Österreich zurück und begann in Traun seine Karriere in der Papierindustrie.

Parallel dazu engagierte sich Wozasek in der Jüdischen Gemeinde Oberösterreich, wo er maßgeblich am Neubau der Linzer Synagoge im Jahr 1968 beteiligt war. Von 1980 bis 2013 stand er der Israelitischen Kultusgemeinde Oberösterreich als Präsident vor - in dieser Funktion war er stets ein Mann der Versöhnung. Für seine Verdienste wurde er 2005 mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. Natürlich habe er manches erlebt, was er nie vergessen könne. "Aber die Rückkehr nach Österreich habe ich nie bereut", sagte Wozasek.

Am 27. Oktober ist er im 92. Lebensjahr in Linz gestorben. (wb)