Johann Dirnberger: Sein Helfer-Herz hörte zu schlagen auf

Die Gemeinde Ried in der Riedmark verlor mit Johann Dirnberger einen Menschen, der überall anpackte.

30 Jahre seines Lebens engagierte sich der Mühlviertler für die Gemeindepolitik, in der Sportunion war er 40 Jahre ehrenamtlich tätig. Der "Hofrat", wie in seine vielen Freunde nannten, half mit, wo es nur ging. Er beteiligte sich unter anderem beim Weihnachtsmarkt oder bei der Sandkastenaktion. Sogar als Zeitungsausträger bot Dirnberger seine Unterstützung an.

"Er hat viele Spuren hinterlassen und überall, wo man in der Gemeinde hinschaut, ist ein Stück Aufbauarbeit von ihm dabei", sagte Bürgermeister Ernst Rabl bei der Beerdigung. Zahlreiche Menschen verabschiedeten sich von dem vierfachen Großvater, der am 12. September nach kurzer Krankheit verstorben ist. Er wurde nur 66 Jahre alt. Für seine Familie war sein plötzlicher Tod ein weiterer Schicksalsschlag. Erst im August dieses Jahres starb Johann Dirnbergers Gattin Rosa mit 63 Jahren an einer unheilbaren Krankheit. Vor zweieinhalb Jahren verlor das Ehepaar seinen 30-jährigen Sohn. Bei Dirnbergers Begräbnis drückten viele Redner ihr Mitgefühl aus und fanden rührende Abschiedsworte.

Dirnberger sah sich selbst nie als Politiker. Er sah die Bürger. Waren sie glücklich, war er es auch. Einer seiner größten Verdienste war die Planung der Straßen, Gehsteige und Wanderwege in Ried in der Riedmark. In seiner Rolle als Obmann der Wassergenossenschaft lebte Dirnberger zusätzlich auf. Seine Begeisterung versprühte er auch im Landesvorstand. 22 Jahre lang, bis zu seinen letzten Lebenstagen, brachte sich Johann Dirnberger in der Wassergenossenschaft ein. Ein Urgestein war der Mühlviertler auch in der örtlichen Sportunion, wo er 40 Jahre verschiedene Funktionen inne hatte. Als Bauplanungsbeauftragter errichtete er die Flutlichtanlage und sanierte die Stockhalle. "Bei der Verbesserung der Akustik legte er selbst Hand an und half maßgeblich bei der Gestaltung mit", sagte Unionsobmann Markus Mayrhofer.

Dirnberger wurde für sein Engagement mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Sportunion geehrt. Seine Gemeinde bedankte sich bei dem hilfsbereiten Bürger mit dem goldenen Ehrenring. Die Republik Österreich zeichnete Dirnberger für seine außerordentlichen Verdienste mit dem Goldenen Ehrenzeichen aus.

Trotz all seiner Funktionen fand der pensionierte Diplom-Ingenieur Zeit für seine Liebsten. Unter Menschen fühlte er sich am wohlsten und war wegen seiner Offenheit und Hilfsbereitschaft überall gerne gesehen. Johann Dirnberger machte sein Zuhause zu einem besseren Ort. Was er in seiner Lebenszeit geschafft hat, wird nach seinem Tod noch lange sichtbar bleiben.