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Philharmoniker im Ruderboot

Nachruf auf Walter Stöllnberger (1939)
Er sah viel von der Welt und hatte seinen Blick trotzdem auf das Wesentliche gerichtet. Walter Stöllnbergers ganz große Leidenschaft galt zwar dem Rudern, an erster Stelle stand für ihn aber immer die Familie.

Stöllnberger wurde am 1. Dezember 1939 in Linz geboren. Nach Schule und Matura inskribierte er an der Wirtschaftsuniversität Wien. Das Wissen nahm er mit in seinen Beruf bei den Stadtbetrieben Linz, wo er 1973 begann. Er arbeitete als Prokurist im Geschäftsbereich Finanzen.

Bereits einige Jahre zuvor hatte er seine Begeisterung für das Rudern entdeckt: Als 17-Jähriger trat er dem Ruderverein Wiking Linz in Puchenau bei. Dieser Entschluss war seinem Bruder Othmar geschuldet, der ihm davon vorgeschwärmt hatte. Um vom Berufsalltag zu entspannen, wagte sich Stöllnberger mit Ruderkollegen mehrmals pro Woche aufs Wasser - und das, obwohl sein rechter Fuß seit der Kindheit gelähmt war. "Seine Willenskraft war bemerkenswert", sagt sein Sohn Gert. Seine Lieblingsstrecke zwischen Regensburg und Hofkirchen an der Donau fuhr der Ruderer oft - manchmal allein, am liebsten zu viert. Stöllnberger, sein Bruder und zwei Freunde bildeten den "Philharmoniker-Vierer". "Sie sind so gleichmäßig gerudert, deshalb hat man sie so genannt", sagt seine Frau Veronika. Ihr zuliebe verzichtete Walter auch auf das Ruderboot und nahm sie mit auf Reisen nach Kanada oder in die USA.

Trotz der regelmäßigen Ausflüge vergaß er nie, wo er seine Akkus aufladen konnte: zu Hause bei seinen Liebsten. "Die Familie war sein Ein und Alles", sagt Gattin Veronika. Um sie, die beiden Kinder Gert und Verena sowie die Enkerl Paul und Maximilian war er ebenso besorgt wie um seine Freunde.

Bis zum Schluss war Walter Stöllnberger im Ruderverein aktiv. Nächstes Jahr hätte er sein 60-jähriges Mitglieds-Jubiläum gefeiert. Vor vier Wochen erhielt der leidenschaftliche Sportler die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Wenige Tag später, am 17. August, starb er. Er hinterlässt seine Familie, viele Freunde und eine große Lücke in Eidenberg.