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Ingo Kagerer: Chancenlos gegen Krebs

Nachruf auf Ingo Kagerer (1943)
Fünf Monate nach der Diagnose Hautkrebs starb der Welser Ingo Kagerer in der Nacht auf Samstag im Klinikum. Der Vater zweier Söhne und Opa von Stella (6) wurde 73 Jahre alt.

Nach seinem Technik-Studium heuerte Kagerer beim Grieskirchner Landmaschinen-Hersteller Pöttinger an und stieg rasch zum Prokuristen auf. Nach einer Exkursion zu großen japanischen Fabriken versuchte er, den dortigen Geist der Arbeitswelt nach Europa zu importieren. "Kontinuierlicher Verbesserungsprozess" war eines seiner Schlagworte. Er motivierte Mitarbeiter, mit guten Ideen Arbeitsabläufe effizienter zu machen.

Im Herbst 2005 trat Kagerer in den Ruhestand - hinterließ aber Spuren im Firmengelände: mit dem Straßenschild "Via Ingo Kagerer". Auch im Ruhestand blieb der Lektor der Linzer Kepler-Uni und Betreuer von Welser FH-Studenten Pöttinger treu. "Als Konsulent betreute er eine Fabrik von Pöttinger in der Slowakei", sagt Sohn Ken.

In Wels heuerte der Innenstadt-Bewohner 2007 im "Gösser-Bräu" an. "Er war guter Geist und Konsulent für Management und Finanzen", sagt Wirt Jörg Wanik und lobt: "Ingo hatte die Gabe, mit Härte und Konsequenz Menschen zu Bestleistungen zu motivieren, die sie sonst nie erbracht hätten."

Diesen Elan lebte der begeisterte Läufer und Schwimmer auch in Sportarenen aus - selbst und als Betreuer: Die von ihm trainierte Gerda Scheureder wurde im Triathlon Serien-Landesmeisterin.

Viele Medaillen und Pokale zeugen von seiner Karriere: Der liebevoll "Lauf-Diplomingenieur" titulierte Kagerer war ausgezeichneter Schwimmer. "Er gewann mehrfach die österreichische Senioren- und die Landesmeistermeisterschaft der Masters im Kraul", sagt Mario Peneder vom Welser Turnverein.

Ingo Kagerer bleibt vielen Welsern auch aus anderen Gründen in guter Erinnerung: Er war kritischer, aber konstruktiver Bewohner der Stadt, meldete sich bei Bürgerdebatten zu Wort, brachte Ideen zur Innenstadt-Agenda ein, war Fahrradbotschafter und überraschte, als er sich 2015 um ein VP-Gemeinderatsmandat bemühte. Er schaffte den Einzug nicht, erhielt aber immerhin 190 Vorzugsstimmen.

Ingo war eine Kämpfernatur und wollte noch die Geburt seines zweiten Enkels im Spätherbst erleben - das war ihm nicht mehr gegönnt.

Das Begräbnis findet am Freitag, 12. August, 12 Uhr, auf dem Welser Friedhof statt.