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Der "Warme Hans" zwischen Käsekrainer und Kunst

Nachruf auf Johann Bamminger
Johann Bamminger war ein cooler Typ. Weitum war er als der "Warme Hans" bekannt, der Betreiber des Würstlstands am Linzer Brückenkopf.

Johann Bamminger junior aus Puchenau hatte Ende der Achtzigerjahre den Betrieb von den Eltern übernommen. Doch die eigentliche Leidenschaft des gelernten Fleischhauers war die Kunst. Am vergangenen Freitag ist Bamminger im Alter von 59 Jahren einem Krebsleiden erlegen. "Johann wollte nicht, dass der Termin der Beerdigung bekanntgegeben wird", sagt Bammingers Witwe Rita Lehner.

Schon in jungen Jahren hatte Bamminger junior großes Interesse an Kunst. Doch diese Leidenschaft konnte er zunächst nur im Verborgenen ausleben. Nach Meinung des Vaters musste der Junior einen ordentlichen Beruf erlernen. "Du wirst Fleischhacker wie ich", hatte Bamminger senior bestimmt. Vater und Mutter Katharina hatten den Betrieb mit großem Einsatz aufgebaut. Schon bald war der Imbissstand bei der Linzer Wasser-Apotheke Kult.

Bei Käsekrainer, Burenwurst und höllisch scharfen Pusztalaibchen versammelte sich eine bunt gemischte Schar in der Standesdünkel keine Rolle spielten: Unternehmer, Prostituierte, Zuhälter, Beamte, Schauspieler, Studenten, Politiker, alle gaben sich beim "Warmen Hans" der Lust an gekochten und gegrillten Würstln hin. Der 2010 verstorbene Gastrokritiker und Schriftsteller Christoph Wagner hatte dem Würstlstand im Gebäude der Linzer Kunst-Universität schon bald ein literarisches Denkmal gesetzt. Auch in verschiedenen bundesweiten Rankings war der "Warme Hans" in den vorderen Rängen oder ganz vorne.

Doch 2007 sollte Schluss sein. Verantwortliche der Kunst-Universität wollten, dass die Bundesimmobiliengesellschaft den Vertrag für den Bamminger-Stand nicht mehr verlängert. Der Unmut war groß. Die engagierte Berichterstattung der OÖNachrichten rettete den "Warmen Hans".

Der Werkstoff Holz

Bamminger junior, der das Geschäft vor zehn Jahren seiner Frau übergeben hatte, arbeitete viel als Videomacher und Kunstmaler. Seine ganz große Leidenschaft war aber Holz. Daraus formte er künstlerische Skulpturen und kunsthandwerkliche Gebrauchsgegenstände wie Möbel und Spiegel. Den Weg zu seinem Haus in Unterpuchenau säumen selbstgefertigte Holzskulpturen.

Weitere Informationen über Johann Bammingers Werke im Internet unter woodyoulike.at